Rosinen, Sultaninen, Korinthen – wo ist der Unterschied?

Links Korinthen - Rechts Sultaninen - Heike Nedo

Wer nicht so genau darauf achtet, bringt schnell alles, was nach getrockneten Weintrauben aussieht durcheinander. Dabei gibt es schon feine Unterschiede. Allen gemeinsam ist, dass es getrocknete Früchte (Weinbeeren) sind. Sie entstehen jedoch aus verschiedenen Trauben.

Der Begriff Rosinen ist zum Einen ein Überbegriff und zum Anderen die konkrete Bezeichnung für getrocknete Früchte einer kernreichen, dunklen Traubensorte. Diese Rosinen werden immer mehr durch die kernlosen Sultaninen verdrängt. Mit dem Wort Rosine sind aber oft auch einfach alle getrocknenen Früchte jeglicher Weinsorten gemeint. Das bedeutet, dass man auch Sultaninen und Korinthen als Rosinen bezeichnen kann. Es ist nicht falsch, aber nicht ganz korrekt.

Für Sultaninen werden große, helle, dünnschalige und kernlose Trauben getrocknet. Sie sind hellbraun bis goldgelb. Der Name Sultantraube weißt darauf hin, dass diese Traubesorte die ursprüngliche Traube für Sultaninen war. Die Weintrauben werden nach der Ernte im Freien getrocknet. Je schneller sie trocknen, desto heller bleiben die Sultaninen. Sehr helle Sorten sind oft geschwefelt. Dies muss auf der Verpackung vermerkt sein. Sie sind immer seltener im Handel.

Korinthen stammen von der kleinen, dunklen Traube „Schwarze Korinthe“ (Vitis vinifera apyrena). Sie ist eine griechische Spezialität. Diese kleinen und dunklen Rosinen dürfen niemals geschwefelt sein und sind daher fürs morgendliche Müsli hervorragend geeignet. Sie sind seltener im Handel als die größeren Sultaninen.

Im südlichen, deutschsprachigen Raum ist der Begriff Zibeben verbreitet. Damit sind entweder ganz konkret Trockenbeeren am Weinstock gemeint oder auch nur allgemein getrocknete Weinbeeren. Der Begriff Zibebe wird also genauso wie die Bezeichnung Rosine als Sammelbegriff verwendet.

Alle Rosinen verlieren durch die Trocknung sehr viel Wasser und enthalten bis zu 75 Prozent Zucker. In 100 Gramm stecken ungefähr 270 Kalorien. Die kleinen Trockenfrüchte enthalten auch noch andere  Wirkstoffe der Weintrauben in konzentrierter Form. Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen sind die wichtigsten. Zusammen mit Nüssen sind Rosinen eine echte Powernahrung für Knochen-, Gehirn und Fitness. Das beliebte „Studentenfutter“ hat seinen Namen mit Recht. Es ist auch für Kinder und Schwangere sehr empfehlenswert.

Einmal geöffnet gehören alle Rosinen an einen kühlen Ort, aber nicht in den Kühlschrank. Dort würden sie ganz austrocknen. Als Zugabe zum Backen werden Rosinen oft in Rum eingeweicht. Sie gehören auch in Sauerkraut und viele andere herzhafte Gerichte, denen sie Pfiff verleihen. Wenn Sie einmal auf ein Rezept stoßen, in dem Sultaninen verwendet werden sollen, können Sie alternativ auch Korinthen nehmen.

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